Nicht verloren gegangen

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Beitrag zu einer „Geschichte von unten“: Willy Vogelsinger (1905-1993) stammt aus Frankfurt und wuchs in Sprendlingen auf. Der gelernte Schneider ging Anfang der zwanziger Jahre nach Berlin und wurde in der KP aktiv. Nach dem großen Verkehrsarbeiterstreik 1932, an dem er sich beteiligte, wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Dank einer Amnestie kam er bereits an Weihnachten wieder frei. Vor dem einsetzenden NS-Terror floh er über Prag, das Saarland und Luxemburg nach Frankreich. Dort wurde er in Gurs und Les Milles interniert. Schließlich konnte er nach Spanien flüchten. 1950 ging er in die DDR, hielt es dort jedoch nicht lange aus. Kurz vor dem 17 Juni 1953 wechselte er in den Westen, zuerst nach Heilbronn, dann nach Mannheim.