Nicola Lo Calzo

Obia

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Unser Wissen über die ‚Marrons‘ ist immer noch erstaunlich gering, obwohl ihnen eine grundlegende Rolle im Kampf gegen die Sklaverei und in der Identitätsbildung der afrikanischen Diaspora in Nord- und Südamerika zukommt. Die ‚Marronnage‘ ist die Mutter all jener Gemeinschaften, die sich aus Sklaverei befreit und ihre Souveränität in der neuen Welt erklärt hatten. Solche Gemeinden von entflohenen Sklaven fanden sich u. a. in Louisiana, Jamaika, Kuba, Haiti, Kolumbien, Brasi- lien und in den beiden Guyanas.
Der Begriff ‚Obia‘ stammt aus der Akan-Sprache der Fante und bezeichnet das Glaubenssystem, das die Maroons seit ihrer Ankunft aus Westafrika entwickelt hatten. Das Projekt Obia wurde in den historischen Maroon-Gebieten von Saamaka- und Maroni-Land in Surinam und Französisch-Guyana fotografiert. Es spürt den Verbindungen zwischen dem einzigartigen magisch-religiösen Erbe der Maroons und den Herausforderungen des modernen Lebens nach: Generationenkonflikt, Verlust von Vorbildern, Arbeitslosigkeit und Landflucht.
Das Buch ist Teil von Nicola Lo Calzos (*1979 in Turin) Langzeitprojekt Cham über koloniale Sklaverei und ihre Folgen.