Nightfall

Hidden World

von

Die Vampire Kay, James und Enzo können die gefangene und todkranke 16-jährige Jessica aus den Händen ihres Entführers retten und sich in die verborgene Welt retten. Die Heiler versuchen ihr Möglichstes, um Jessica vor dem scheinbar unausweichlichen Tod zu retten. Kays und James’ Blut ist es schliesslich zu verdanken, dass Jessica sich langsam von dem Virus erholt.
Die noch junge Beziehung zwischen Kay und Jessica wird durch Eifersucht und Neid auf eine harte Probe gestellt. Jessica bekommt Trost und Hilfe durch ihre neuen Freunde aus der verborgenen Welt.
In der verborgenen Welt, auch Schattenwelt genannt, herrschen eigene Gesetze. Niemand wird gesiezt. Vampire, die via Antarktis in diese Welt kommen, werden zuerst geprüft. Es wird ein spezieller Test, der im Kopf stattfindet, durchgeführt. Und nur wer diesen besteht, erhält Eintritt in die verborgene Welt. In einer eigenen Schule werden die Kinder und Jugendlichen unterrichtet. Hier erfährt Jessica, dass jeder Vampir eine spezielle Gabe besitzt. Mit Hilfe von Mike erlernt sie die Technik ihrer Gabe, sie ist eine Seherin, und diese sinnvoll einzusetzen.
Auch wenn Jessica sich in der Schattenwelt sicher und wohl fühlt, wächst die Sehnsucht nach ihrem Dad. Sie fasst den Entschluss, ihn zu besuchen. Sie lässt es Kay und James freigestellt, sie zu begleiten, nachdem diese versuchen, sie von diesem Vorhaben abzubringen. Die Gefahr erneut auf ihre Erzfeinde, die Salomhexen, zu stossen, sei zu gross, begründen sie ihr Veto. Jessica lässt sich jedoch durch nichts von ihrem Entschluss abbringen und Kay und James beschliessen, sie zu begleiten und zu beschützen. Was sich als notwendig erweist. Denn die drei sind erneut verschiedenen Gefahren ausgesetzt.
Jessica bricht es das Herz, als sie den toten Körper ihres Dads findet.
Die drei geraten in eine Falle der Salomhexen und entkommen nur knapp. Sie fliehen in die USA und finden dort Jessicas Mutter, die Jessica noch nie zuvor gesehen hat. Leider bleibt Jessica und ihrer Mutter nicht viel Zeit, sich gegenseitig näher kennenzulernen, da die Salomhexen ihnen dicht auf den Fersen sind …

Der zweite Band einer spannenden, tiefgründigen und romantischen Fantasy-Trilogie, der mit überraschenden Wendungen die Leserinnen und Leser in Atem hält.

Auszug aus dem Roman:

Jessica

Langsam erlangte ich mein Bewusstsein wieder – öffnete die Augen jedoch nicht. Allzu gerne würde ich noch ein wenig bewusstlos sein, wenn das hiesse, ihm zu entkommen. Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte, war Logan Jones, als er mich gefoltert hatte und dann gegangen war. Er würde wieder kommen und mich erneut verletzen, bis ich den Verstand verlieren würde. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht.
Nein!
Mein Atem begann vor Panik schneller zu gehen und ich wand mich. Ich merkte gar nicht, dass mich diesmal keine Fesseln in den Bewegungen einschränkten und dass ich auf etwas viel Weicherem lag als auf diesem Tisch. Das Einzige, an das ich denken konnte, war, dass mich dieser Mann wieder und wieder quälen würde. Aber ich wollte das nicht mehr.
Wie eine Verrückte schlug ich um mich, traf jedoch nur auf etwas Weiches, Kühles und mit dem andern Arm auf etwas Steinhartes, Kaltes.
Eine Stimme rief etwas, aber ich konnte und wollte sie nicht verstehen. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust und ich zitterte vor Angst am ganzen Körper. Ich schlug immer noch wild um mich, aber auf einmal trafen meine Hände auf etwas Hartes und Warmes – ein Stöhnen.
Da ich meine Augen weiterhin geschlossen hatte, wusste ich nicht, wer oder was ich getroffen hatte, aber es war mir auch egal. Ich wollte nicht wieder solche Schmerzen spüren und wollte mich wehren.
Jemand packte meine Handgelenke und ich wurde auf jemandes Schoss gezogen.
Panisch versuchte ich mich von diesen Händen loszureissen, aber sie waren zu stark.
Eine Stimme redete beruhigend auf mich ein.
Zuerst hörte ich ihr nicht zu, aber die Stimme hatte einen seltsam tröstenden und fürsorglichen Klang, der mich ganz gegen meinen Willen beschwichtigte. „Jessica … sch-scht … Es ist alles gut, Kleine. Du bist in Sicherheit.“
Erst jetzt hörte ich der Stimme richtig zu und erkannte sie. „K-Kay?“
„Mhm.“
Beruhigend strich er mir über den Rücken. War er das wirklich? Das konnte doch nicht sein, oder? Waren wir etwa entkommen? Oder war das nur eine neue kranke Idee von diesem Salomhexer? Ich hatte gedacht, dass es diesmal wirklich kein Entkommen mehr geben und ich in diesem Keller mein Leben lassen würde.
Ich lehnte mich zitternd an Kays muskulöse Schulter und liess mich von ihm trösten – mich von ihm in den Arm nehmen. In tiefen Zügen atmete ich seinen Geruch ein, der eine beruhigende Wirkung auf mich hatte.