Noch ä Stückele Wurscht?

Eine heimatvertriebene Familie schlägt Wurzeln in der badischen Provinz

von

Da gab es Menschen – Alteingesessene – die ich nicht vergesse. Menschen, die ich gern hatte. Die mir in ihrer unverwechselbaren Art aufgefallen sind. Manche von ihnen bedeuteten mir sehr viel. Einige von ihnen leben schon lange nicht mehr. Aber wenn ich von ihnen erzähle, sind sie für ein Weilchen da. Ich erzähle von der kleinen Welt, vom Alltag in Rotenfels in den sechziger Jahren.
Obwohl wir Deutsche waren, fühlten wir uns als Fremde hier, und dann gab es da noch die ganz Fremden, die Gastarbeiter. Es geht in meinen Geschichten um das Aufeinandertreffen von Gewohntem, Vertrautem, Althergebrachtem mit Unbekanntem, Neuem, auch Exotischem.
Überall auf der Welt müssen sich Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen, auf die eine oder andere Art, im Großen wie im Kleinen, heute mehr denn je. Und es wird wohl immer darum gehen, äußere wie innere Türen zu öffnen. Sich dem Fremden nicht zu verschließen. Es ist die kleine Welt, auf die ich meinen Blick richte, kleine Episoden aus meiner Kindheit. Erwachsene ahnen oft nicht (oder haben es vergessen), dass man auch als kleiner Mensch Gefühle hat, dass man sich auf die Dinge um einen herum einen Reim macht und dass man in Problemchen verstrickt ist, von denen niemand etwas ahnt. Und dann begann ich zu tippen …