Noch im Namen des Volkes?

Über Verbrechen und Strafe

von

»Kinderschänder?– Wegsperren für immer!« Markige Worte des ehemaligen Bundeskanzlers Schröder. So wahr, so einfach, so gerecht – und sie treffen Volkes Seele. Problem erkannt, Problem gebannt, oder?!
Die Frage, ob die deutsche Justiz nicht allzu sanfte Urteile fällt, zu viel Nachsicht gegenüber Täterinnen und Tätern übt, ist ein Dauerbrenner nicht nur der Stammtische Insbesondere nach besonders spektakulären, grausamen oder gewalttätigen Verbrechen, zuletzt aber auch bei Straftaten von Jugendlichen, werden die Gerichte mit dem Vorwurf der Kuscheljustiz konfrontiert. Die sprichwörtliche Aufforderung, »kurzen Prozess zu machen«, wird zum Credo einer zornig-verunsicherten Bevölkerung, die ihren Gerichten und deren Urteilen oft kaum mehr folgen mag.
Vor dem Hintergrund einer immer hitziger geführten Debatte analysiert einer der führenden Kriminologen die aktuelle Kriminalitätsentwicklung. Darüber hinaus setzt sich der Autor mit den Möglichkeiten und Grenzen des Strafrechts auseinander und geht ausführlich auf die Situation der Opfer ein. Kinzig beschreibt und analysiert angenehm zurückhaltend und ohne ins Juristendeutsch zu verfallen.