Nocturnes

Geschichten vom Meer

von ,

Ein Kontrabassist überlebt ein Fährunglück, als Einziger der Schiffskapelle. Ein Leuchtturmwächter muss hilflos zusehen, wie ein Zweimaster in Seenot gerät. Ein Polizeibeamter verhört einen Mann, dessen Bruder bei einem Segelausflug ums Leben kam. Eine Flaschenpost, die an einen Schiffbrüchigen erinnern soll, wird an Land gespült. In vier berührenden Erzählungen spürt Cécile Wajsbrot den Dramen nach, die sich im Angesicht des Meeres abspielen. In leisen Zwischentönen wird das seelische Leid der Menschen greifbar und die zaghafte Frage nach dem Weiterleben aufgeworfen. Und zugleich enthüllt sich im Bild des Schiffbruchs eine feinsinnige und kluge Metapher für das Leben selbst, für die Fragilität unserer Existenz vor den Unwägbarkeiten des Schicksals. In den ‚Nocturnes‘ erklingt eine dunkle Melodie, so schön und unergründlich wie das Meer selbst.