Normans Geheimnis

Roman

von

Die furiose Fingerfertigkeit am Konzertflügel in einer Kölner Musikalienhandlung begeistert den jungen Jurastudenten. Als er bei einem sommerlichen Spaziergang durch die noch immer durch den Krieg gezeichnete Stadt den Namen des um einige Jahre älteren Amerikaners kennen lernt, erschrickt er schamvoll: Norman Frauenheimer. Der neue Freund, der ihn ‚mon chou‘ nennt – ein Jude? Er selbst wurde auf den Namen Adolf getauft. Für den 20-jährigen Sohn eines Lehrers verwirrt sich die Identität. Der mit soviel Schuld und Leid verknüpfte Name provoziert das peinliche Verhör des bald darauf sterbenden Vaters und die Entfremdung von der verehrten Mutter. Adolf Kamphoff beginnt mit Ahnenforschung in den Kirchenregistern, die erstaunlicherweise durch zwei Jahrhunderte zu einem Vorfahren namens Balthasar Licht an die Mosel nach Monzelfeld führt. Der Wunsch, einen Juden in der eigenen Familiengeschichte zu finden, verdichtet sich für Adolf zur fixen Idee: ‚Vielleicht wäre ich ein Jude namens Adolf?‘. Normans Geheimnis, das ist der klug unterhaltende, spannungsvolle und berührende Roman eines hohen Diplomaten, den die Frage nach der nicht vergehenden Vergangenheit und dem deutsch-jüdischen Verhältnis sein ganzes Leben lang nicht losgelassen hat.