Obama

Hoffnungen & Enttäuschung

von

Im Oktober 2009 wurde dem Präsidenten der USA der Friedensnobelpreis verliehen. In der Begründung heißt es: „Barack Obama erhält den Friedensnobelpreis für seinen außergewöhnlichen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Das Komitee hat besonderes Gewicht auf seine Vision und seinen Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt. Obama hat als Präsident ein neues Klima in der internationalen Politik geschaffen.“

Manche sagen: Das ist zu viel der Ehre. Hier wurde der Preis an jemanden verliehen, der noch keinen Frieden gemacht hat. Das Sterben im Irak geht weiter, das Schlachten in Afghanistan wird intensiviert.

Ekkehard Sauermann untersucht das Phänomen Obama umfassend. Er sieht den neuen Präsidenten in einem Balanceakt auf Messers Schneide: Hier die aggressivsten Fraktionen des US-Establishments, dort die Friedenssehnsucht seiner Wähler. Bilanziert werden Obamas große Auseinandersetzungen: die Gesundheitsreform, das Folterlager Guantanamo, der drohende Krieg gegen Iran, der Brandherd Afghanistan, die Abschaffung der Atomwaffen, das Verhältnis zu Russland.

Am Ende steht die bange Frage: Wird es Obama ergehen wie seinem Vorgänger Roosevelt, gegen den 1934 ein faschistischer Putsch inszeniert wurde? Oder gar wie Kennedy, der seinen Widerstand gegen den Vietnamkrieg mit dem Leben bezahlte?