Operative Genese der Geometrie

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„Form follows function“ – lautet das Motto von Designern, Ingenieuren und Architekten. Es bringt ebensogut einen wesentlichen (oft vernachlässigten) Charakter geometrischer Begriffsbildung auf den Punkt. Geometrie erschöpft sich nämlich keineswegs im Beweisen und Konstruieren mit Zirkel und Lineal; sie hat auch eine praktische, auf Lebenswirklichkeit gerichtete Seite und tritt hier als ideen- und formbildende Kraft in Erscheinung.

Aus der ‚operativ-genetischen‘ Sicht, die in der vorliegenden Monografie entwickelt wird, sind bereits die einfachsten und grundlegenden Formen der Geometrie an praktische Verwendungszwecke, Funktionszusammenhänge und realisierende Handlungen gebunden, z.B. der Quader (als Ziegelstein) mit seinen ebenen Seiten, senkrecht aufeinander stehenden geraden Kanten und punktförmigen Ecken. Es lag nahe, diese Betrachtungsweise auch für den Schulunterricht nutzbar zu machen. Die Autoren präsentieren dazu eine detailliert ausgearbeitete didaktische Konzeption und zahlreiche ausführlich analysierte Beispiele.

Das Buch ist ein Wiederabdruck der erstmals 1985 erschienen Ausgabe als Band 12 der Schriftenreihe Didaktik der Mathematik (Universität für Bildungswissenschaften, Klagenfurt), herausgegeben von Willibald Dörfler und Roland Fischer. Es enthält einen kurzen Nachtrag mit Hinweisen auf einige Beiträge zu Fragen des operativen Aufbaus der Geometrie nach 1985.