Operativer Vorgang »Kreis«

eine chronique ordinaire

von

Bücher über die „Stasi“ gibt es schon genug?! Wer nimmt sie schon wahr? Viel zu „dicke“ kommen sie dem Leser daher. Und nun noch eins?
Eins, das sich mit ganz „gewöhnlichen“ Menschen aus der inzwischen untergegangenen DDR befasst. Mit Menschen, denen die Verhältnisse in der DDR zu eng, zu miefig waren, die sich einen besseren Sozialismus, ein soziales Leben wünschten – was auch immer darunter verstanden werden kann – ohne mit Gewalt politischen Entwicklungen vorgreifen zu wollen. Entwicklungen, von denen damals noch niemand etwas ahnen konnte. Doch da sie nicht wie Lenin, Stalin, Ulbricht, Honecker und deren Funktionäre dachten, gerieten sie in die Fänge von „Bürgern“, die der Sache blind dienten. Die übererfüllten ihre Anforderungen, verloren dabei jedoch aus den Augen, dass sie es nicht mit Feinden zu tun hatten, sondern „nur“ mit anders denkenden Menschen. Diese für die DDR auch „normalen“ Vorgänge gilt es in der Erinnerung wach zu halten, weil auch in diesen „Operativen Vorgängen“ durchaus einer der Gründe für den Untergang der DDR zu sehen ist. Nichts macht das deutlicher als das vorliegende Buch. Deshalb gibt es die „chronique ordinaire“ – auch Jahre nach dem Fall der Mauer voll nahezu unerträglicher Lebendigkeit.