Oppositionelle Philosophie in Deutschland

Aufsätze zur deutschen Geistesgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts

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Die 14 Aufsätze dieses Bandes behandeln vornehmlich Außenseiter und Nebenstränge im philosophischen Denken dieser zwei Jahrhunderte, weniger behandelte Themen zudem. Das Problem der Willensfreiheit in seiner Auseinandersetzung zwischen Erasmus von Rotterdam und Martin Luther birgt auch für die Gegenwart viele offene Fragen. Der Paracelsismus wie die Erasmianer haben auch in Deutschland erhebliche Spuren hinterlassen. Sebastian Franck prägt zudem viele Aspekte in der Geschichte des Nonkonformismus. Utopie wie Chiliasmus – zwei Seiten einer Medaille – hatten im Deutschland des 17. Jahrhunderts nachgerade eine Heimstatt. Sie wirken auch auf das Geschichtsbild ein und reflektieren Krieg und Frieden. Der Pantheismus in der europäischen Philosophie- und Religionsgeschichte geht in dieser Zeit auch an Deutschland nicht vorbei. Der Unitarismus hat im 17. Jahrhundert vornehmlich die Gestalt des Sozinianismus, dieser hat in Deutschland erheblich gewirkt und auch zum Werden der Frühaufklärung prägend beigetragen. Ihre Aspekte durchdringen das ganze Buch. Viele deutsche Denker der Frühen Neuzeit werden behandelt, die zumeist in Religions- wie Philosophiegeschichten nur höchst spärlich erwähnt werden. Dazu auch Friedrich Spee in der Wirkung auf die Philosophie seiner und unserer Zeit und Joachim Jungius, der Gründer der ersten deutschen Akademie, sowie einige ihrer Quellen, ihre Statuten, Mitglieder und Wirkungen. Das Personenregister umfaßt – bis auf wenige Ausnahmen – auch die Lebensdaten.