Ostinato

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Als des Forêts 1997 nach über zwanzigjährigem Schweigen sein autobiographisches Buch Ostinato veröffentlichte, wurde dieses Ereignis von der französischen Kritik hymnisch gefeiert. Das aus Prosafragmenten bestehende Buch, in dem nichts erzählt, sondern die Erinnerung in »epiphanischen Momenten« heraufbeschworen wird, war schon bei Erscheinen ein Klassiker. Die Weigerung des Autobiografen, »ich« zu sagen, dem Erlebten eine biographische Kontinuität und retrospektive Deutung zu geben und das autobiographische Werk als ein für alle Mal abgeschlossen zu verstehen, verleihen Ostinato einen singulären Stellenwert. Die frühe Kindheit, die Klosterschule, der Tod der Mutter, Reisen, die Résistance, der Tod des Freundes, schließlich die eigene Familie und der unverwindbare Tod der Tochter werden in Bildern und Reflexionen, als Splitter einer unvollendbaren Wahrheit evoziert.