Overkill

Der freie Fall nach dem Fall

von

In ›Overkill‹, ihrem zweiten Buch, berichtet Ina Kamikaze über ihren weiteren Leidensweg, den sie in seinen Anfängen bereits in ihrer ersten Veröffentlichung geschildert hat. Diesmal wird sie noch deutlicher in ihrer Kritik gegen Ämter, die nicht helfen, wie sie sollen, Ärzte, die nicht wissen, was sie tun, Psychiater im Psychopharmaka-Fieber. Und sie berichtet von dem sinnlosen Frust über eine Krankheit, die immer noch so unbekannt ist wie eine Wundertüte: Hashimoto.
Von der Öffentlichkeit oft heruntergespielt, ist diese für die Betroffenen der reinste Dämon. Die Autorin schildert die Krankheit in all ihren schrecklichen Facetten, um so ein Bewusstsein für die Gefahr zu wecken, der sich Erkrankte ausgesetzt sehen.
Auch erzählt sie von ganz persönlichen Ereignissen und Schicksalsschlägen. Was tun, wenn einem auf einmal das ganze Leben wie ein Tornado um die Ohren fegt? Was tun, wenn Krebs ins Leben tritt? Was man dann einfängt, bleibt, der Rest ist verloren, für immer, wie man selbst auch.
Dies ist aber auch die Geschichte von älter gewordenen Drogen- und Alkoholkonsumenten, die nur allzu oft und immer wieder den sinnlosen Kampf gegen sich selber verlieren. Und dieser Kampf bleibt bis zum bitteren Ende. Doch es ist wichtig zu kämpfen, um den Weg aus der Sucht heraus zu finden. Und wenn es oft auch eine Ewigkeit dauert. Der Sieg gegen sich selbst ist die größte Belohnung dafür.