Parkinsonberichte

Selbsthilfegruppe „Mitten im Leben“

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Der Titel hat Fallgrubencharakter. Wer ahnt schon, dass man unversehens von dieser Lektüre eingenommen, gefesselt und gefangen sein wird. Die Ursachen dafür dürften irgendwo zwischen Mitleid und Schaden-freude zu suchen sein. Die Autoren, die das Buch im Rahmen einer Berliner Selbsthilfegruppe erarbeitet haben, schildern ihre Befindlichkeiten eines bestimmten Tages, schildern Vorfälle, Episoden und Erlebnisse; sie geben Reflexionen wieder und führen Gedanken aus. all dies ohne ärztliche Gängelung und Supervision. Die Gestimmtheit, die Tonlage der Beiträge reicht völlig uneinheitlich von schmunzelndem Humor bis zu schneidendem Sarkasmus, von sachlich-nüchternem Rapport bis zur expressionistischen Polemik – so ist die Lektüre dieses Buches ausgesprochen kurzweilig. Durch Jürgen Hoffmanns Porträtskizzen der Autoren wird aus dieser Textsammlung etwas ganz Besonderes, ein authentisches Dokument, das Menschen in Gegenwehr gegen das Schicksal, Kranke im Widerstand darstellt.