Peter Weiss

Der heimatlose Weltbürger

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Peter Weiss, Maler, Filmemacher, Dramatiker und Autor des Jahrhundertromans „Die Ästhetik des Widerstands“ wäre am 8. November 2016 100 Jahre alt geworden. Birgit Lahann hat ein ergreifendes Portrait dieses großen Erzählers geschrieben, der als Jude eine Odyssee durch Europa machte, um der Schreckensortschaft zu entfliehen, „für die ich bestimmt war und der ich entkam“ – Auschwitz. Die Nazis hatten ihn zum Flüchtling gemacht, dem sein Leben zu entgleiten drohte. Er malt Bilder, die niemand kaufen will, schreibt Texte, die niemand drucken will, dreht Filme, die keiner sehen will, hat unglückliche Affären. Dann, 1964, katapultiert ihn sein Theaterstück „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats“ zu plötzlichem Weltruhm. Fortan ist der vielbegabte Peter Weiss der unbestechliche politische Autor in Ost und West. „Abschied von den Eltern“, „Fluchtpunkt“, „Die Ermittlung“, der „Viet Nam Diskurs“, „Hölderlin“ oder die meisterhafte „Ästhetik des Widerstands“ sind Höhepunkte der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Dreißig Jahre lang, bis zu seinem Tod, lebte er mit der Künstlerin Gunilla Palamstierna-Weiss zusammen. Lahann hat sie in Stockholm besucht und sich ihre gemeinsame Geschichte erzählen lassen.