Pfeil im Auge

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Venedig, Herbst 2006, überall hängen Plakate, die eine Ausstellung von Andrea Mantegna in Padua bewerben. Auf dem Plakat: groß ein Bildausschnitt, der einen Mann zeigt, dem ein Pfeil im Auge steckt. Dieses Bild geht dem Ich-Erzähler, einem Autor, der unter massiven Schlafstörungen leidet, nicht mehr aus dem Kopf. Was hat es mit dem Bild auf sich, wer ist der Mann mit dem Pfeil im Auge?

Der Autor summt in Suppen, streift durch Venedigs Gegenwart und Vergangenheit, wobei ihn Eros und Tod massiv beschäftigen (gebildete Prostituierte, grausame Hinrichtungen), zählt die Bücher einer Bibliothek (2231), blödelt hemmungslos mit einem Freund, der ihn ein paar Tage besucht, quatscht fremde Frauen an, erzählt seine Lieblingsfilme, träumt von einem großartigen Auftritt bei der Biennale 2008, erinnert sich an frühere Venedig-Aufenthalte (er hat schlimme Erfahrungen mit der Polizei gemacht, aber auch seine Frau dort kennengelernt), er liest begeistert russische Märchen („Schön ist’s, auf der Welt zu sein, tuki-tuiki-tiki“), macht allerlei abwegige Entdeckungen, gibt seiner Liebe zu Frau und Kind, die ihn ebenfalls besuchen, überschwänglichen Ausdruck, trifft die großartige Autorin Sabine Gruber, erzählt auf ungewöhnliche und erfrischende Weise von seinem Leben, in dem Fehler eine Hauptrolle spielen.