Phoenix in der Asche

Vom Verschwinden eines Produktionskollektivs

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Seit 1875 existierte am Fuße des Moritzberges in Hildesheim eine Gummifabrik, die über 90 Jahre in Besitz der Familie Wetzell war und 1968 von den Harburger Phoenix-Gummiwerken geschluckt wurde. Der Betrieb war eine Institution. Gummiartikel für Krieg und Freizeit, so ließe sich die Produktpalette bis Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts beschreiben oder wie es im Werbeprospekt hieß: Mit Wetzell-Luftmatratze und Zelt in alle Welt. In den achtziger Jahren profilierte man sich mit der Produktion von Airbags.

Nach der Übernahme durch Continental wurde der Standort 2006 aufgegeben.

Aus zahlreichen Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Internet- und Ortsrecherchen, Aktenauswertungen und Fachliteraturstudien entstand eine Collage der Geschichte einer Gummifabrik, die gleichzeitig ein Rundgang durch ihre Räume ist.

Ein Kollektivtext, der auf individuelle Weise das große Ganze in einem kleinen Teil der bundesrepublikanischen Geschichte und Gegenwart spiegelt.