plattform HISTORIA

Eine Lebensgeschichte

von

Unbeugsam für Österreich – ein passendes Motto für den heute 91-jährigen Dr. iur. Hubert Jurasek, der alles mit-erlebt und mit-erlitten hat, was jemand erleben und erleiden konnte, der zu Beginn der Republik Österreich geboren wurde.
Bald nach der Grundschule kam der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Gymnasiast mit den verschiedenen patriotischen Jugendorganisationen des autoritären Ständestaates in Kontakt. Mit dem Anschluss 1938 wurde aus den damals üblichen Geländespielen ein verzweifelter Widerstandskampf. Jurasek geriet in die Mühle der Gestapo, was ihm Monate zum Teil verschärfter Haft eintrug, bis Hitlers Angriffskrieg einen zweifelhaften Ausweg eröffnete: Der Maturant konnte als Sanitätsgefreiter den Russlandfeldzug überleben. Ohne Rotkreuzarmbinde, wohlgemerkt, „denn die Russen schossen als erstes auf die schwer ersetzbaren Sanis“. Sehr wohl aber mit „Arztkoffer“ – als letzte Hoffnung nicht nur verletzter Landser sondern auch verwundeter Russen.
Noch im Frühjahr 1945 an der „Heimatfront“ eingesetzt, geriet Jurasek in die letzten, von der SS veranlassten Gefechte um Wien, bis ihm die Flucht ins Mühlviertel gelang, wo ihn die Amerikaner prompt an die Russen auslieferten. Im September 1945 heimgekehrt, studierte er Jus und trat der betont österreichischen Studentenverbindung K.Ö.St.V. Rudolfina bei. Es folgte eine erfolgreiche Karriere bei der Staatspolizei und zuletzt im Verwaltungsgerichtshof.
Dr. Hubert Jurasek war jahrelang Obmann und ist Ehrenmitglied sowie noch immer Bundesobmann-Stellvertreter der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich.