PLURAL

oder Die Vervielfältigung des Ich

von

Dieser Roman ist dem französischen Denker Jacques Derrida gewidmet, und er entwickelt polyperspektivisch ein Panorama über das Leben in Tunesien vor und nach dem politischen Umbruch. Nicht interkulturell sondern transkulturell bezieht der Autor einen pluralen Standpunkt, um die Klischeevor- stellungen und Vorurteile über Tunesien und seine Bewohner zu hinterfragen und kritisch die Lebensumstände und Projektionen in ein Verhältnis zu setzen. ‚plural‘ geht das Wagnis ein, sich nicht an einem inzwischen üblich gewordenen und nicht mehr hinterfragten Erzählstil und einem traditionellen Fiktions-modus zu orientieren. Auf einer Handlungsebene folgen wir der einen ‚plural‘-Person, die aus persönlicher Perspektive von Ankunft, Aufenthalt und Abreise berichtet, insbesondere von den alltäglichen Beobachtung und Erfahrungen. Eine weitere ‚plural‘-Person berichtet nüchtern und neutral von den historischen Geschehnissen, der medialen Jagd nach Schlagzeilen und nicht zuletzt den aktuellen politischen Ereignissen. Die dritte ‚plural‘-Person berichtet, theoretisch unterfüttert, in einem Kontext von Abschweifungen, Übertretungen und Grenzverletzungen auf der Folie religiöser Verbote und sexueller Tabus.