Polnische Berühmtheiten im Spiegel der öffentlichen Erinnerung in Wien

Die Rezeption polnischer Spuren in der Donaumetropole

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Frederic Chopin, der Opernsänger Johann Kiepura oder auch der Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Sienkiewicz wirkten als gebürtige Polen in Wien. Als Mittelpunkt des Habsburger Reichs war die Stadt seit Jahrhunderten Magnet und geistig-politisch-wirtschaftliches Zentrum des Vielvölkerstaats. Auch Polen fühlten sich seit alters her dort wohl. Die meisten kamen zwischen 1772 und 1918, als Galizien ein Teil der Donaumonarchie war. Viele von ihnen haben sichtbare Spuren hinterlassen: 19 Straßennamen, 17 Gedenktafeln, vier Denkmäler, drei Büsten sowie der Chopinhof, die Kirche ,Zum Heiligen Stanislaus Kostka”, der Kolschitzky-Hof, die Leschetizkybank oder die Sobieskikapelle erinnern an ihre Werke.
Ewa Cwanek-Florek hat die bekannten und die weniger bekannten Musiker, Wissenschaftler oder Politiker polnischer Herkunft zusammengestellt, die das öffentliche Leben in Wien in den vergangenen Jahrhunderten mit prägten. Sie entwirft dabei das Panorama einer multiethnischen Metropole, in der noch heute zwei von drei Einwohnern keine rein österreichischen Wurzeln haben. Einer Metropole, deren Charme und Vielseitigkeit ganz wesentlich von Polen mit geprägt wurde.