Porträtsommer 2012

Osnabrück fotografiert - Fotografie gestern und heute

Osnabrück fotografiert – Fotografie gestern und heute
Im fotografischen Porträt tritt der Kontrast zwischen Überhöhung, Idealisierung und ungeschönter harter Realität spannungsvoll zusammen. Das Porträt ist Mittel der Selbst- und Fremdwahrnehmung und zudem verbindet sich mit dem Porträt das Thema Zeit, und zwar nicht in Bezug zu Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch themenbezogen zu Kindheit, Jugend und Alter. Die in der Ausstellung versammelten fotografischen Positionen haben alle einen Bezug zu Osnabrück, zumal die ausgewählten
Künstler in Osnabrück geboren sind oder hier lange gelebt haben. Sie alle beschäftigen sich mit den derzeitigen Wandlungen und Prägungen des Menschenbildes, die insbesondere mit den technischen, medialen und modernen Kommunikationsentwicklungen zusammenhängen. In der modernen Fotografie gilt das im Besonderen für den Umbruch von der analogen zur digitalen Technologie. Eine ganz wesentliche Frage, der in der Ausstellung nachgegangen wird, hat der Fotokünstler Sascha Weidner auf den Punkt gebracht: „Was, das frage ich mich, ist ein gutes Porträt? Was ist es noch wert im digitalen Zeitalter, in dem das Löschen allgegenwärtig ist, in dem facebook, Twitter etc. Schauplätze der selbst porträtierten Eitelkeiten sind, in denen Menschen ständig ihre eigene Bühne betreten und ausstaffieren. Gibt es heute eigentlich noch ehrliche, unverfälschte Porträts? Gab es sie jemals?“