Pozuzo

Tiroler, Rheinländer und Bayern im Urwald Perus

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Am 25. Juni 1859, dem Tag des Heiligen Jakobus, feierten Tiroler und deutsche Siedler – tausende Kilometer von Mitteleuropa entfernt – die offizielle Gründung einer neuen Gemeinde. Sie waren Wirtschaftsflüchtlinge, die 1857 in die „Neue Welt“ auswanderten und zwei Jahre später in Pozuzo ankamen, wo sie sich eine neue Existenz aufzubauen erhofften. Von da an waren sie Peruaner.
Elisabeth Habicher-Schwarz beschäftigt sich seit beinahe zehn Jahren mit diesem nur wenig bekannten Kapitel der Geschichte. 1981 besuchte sie erstmals Pozuzo und gründete gemeinsam mit ihrem Ehemann 1983 den „Freundeskreis für Pozuzo“, der seither zahlreiche Hilfsaktionen, gegenseitige Besuche und die Partnerschaft mit den Gemeinden Silz und Haiming initiieren konnte.
„Pozuzo“ ist eine fesselnde, reich illustrierte Dokumentation zur Entwicklung der Kolonie von 1859 bis heute, zu Sprache und Alltag der deutschsprachigen „Pozuziner“. Erzählungen, Anekdoten und Porträts herausragender Persönlichkeiten sowie kurze Darstellungen von Lage, Klima, Vegetation, Tierwelt, Wirtschaft und Kultur vervollständigen diesen faszinierenden Band.
Pozuzo in Peru, Dreizehnlinden und Tirol in Brasilien – allzu schnell wurden jene Menschen vergessen, die die Not des ausgehenden letzten Jahrhunderts aus ihrer Heimat vertrieben hatte. Die oft dramatische Geschichte jener ersten Siedler in der Fremde ist noch nicht zu Ende erzählt, doch mit diesem Buch wird ein eues Wegstück zur Geschichte und Gegenwart der Menschen eröffnet.