Pralinen im Urwald

von

Alles beginnt mit geplanten Ferien und einem Flug nach Manaus. Ein folgenschweres Ereignis wenige Stunden nach der Ankunft führt dazu, dass der Protagonist beschliesst, unsere zivilisierte, konsumorientierte Welt zu verlassen, um «im Wald Moos zu fressen». Mit nichts ausser seinen Schuhen und den Kleidern am Leib wandert er wie von einem unsichtbaren Faden gezogen immer tiefer in den Amazonas-Urwald hinein.
Nach einigen Wochen trifft er – am Ende seiner Kräfte und in Lebensgefahr schwebend – auf einen indigenen Stamm, bei dem er fortan lebt und deren Dorfschamanen er unterstützt.
Doch etwas scheint mit dieser Dorfgemeinschaft nicht zu stimmen. Der Häuptling ist gar kein richtiger Häuptling und der Schamane scheint viel mehr als ein gewöhnlicher Medizinmann zu sein. In den Erzählungen der Indios taucht immer wieder der Chunikapa auf, «ein Wesen in Menschengestalt, das als Honigbär verkleidet nachts um die Häuser schleicht». Einige behaupten sogar, ihn mit eigenen Augen gesehen zu haben …
Die stetige Sehnsucht des Protagonisten nach Erkenntnis führt mit der Zeit zur Dekonstruktion seiner Wunschwelt und schliesslich zur finalen Ent-Täuschung.

Die mitreissende Geschichte dreht sich um Entwurzelung, Einsamkeit und Selbstfindung, schamanische Rituale, Kautschukgewinnung und die damit verbundene Versklavung der Indigenen. Die Erzählung strahlt eine unkomplizierte Leichtigkeit aus, begleitet von feinem schwarzem Humor.