Praxis und Versachlichung

Konzeptionen kritischer Sozialphilosophie bei Habermas, Castoriadis und Sartre

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Die Untersuchung richtet sich vor allem auf die Begründungsformen und kategorialen Grundlagen kritischer sozialphilosophischer Entwürfe, die sich an der modernen Erfahrung der „Versachlichung“ (bzw. „Verdinglichung“) gesellschaftlicher Verhältnisse abarbeiten. Mit Habermas’ Kommunikationstheorie der Gesellschaft, Castoriadis’ Konstitutionstheorie des gesellschaftlichen Imaginären und Sartres konflikttheoretischer Sozialanthropologie werden drei exemplarische Ansätze rekonstruiert, die sich in kritischer Auseinandersetzung mit Marx und dem Marxismus entwickelt haben. Gefragt wird nach der analytischen Tragfähigkeit ihrer zentralen Konzepte mit Blick auf die jüngeren lebensweltlichen Erschütterungen im Gefolge der neoliberalen Umstrukturierungen moderner Gesellschaften; und gefragt wird nach den systematischen Anforderungen, denen eine kritische, der Dialektik von menschlichem Handeln und gesellschaftlichen Strukturen nachspürende Sozialphilosophie genügen muß, die im sozialwissenschaftlich dominierenden Funktionalismus sowie im Normativismus der politischen Philosophie komplementäre Einseitigkeiten ausmacht.