Psychologie des mystischen Bewusstseins

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Mystisches Erleben ist, wie Albrecht betont, ein völlig gesundes und natürliches Phänomen des Menschseins, das grundsätzlich jedem Menschen in jeder Lebenssituation widerfahren kann. Auch wenn Albrecht aus methodischen Gründen in seiner bewußtseinspsychologischen Studie nur Teilbereiche des Phänomens Mystik dem Verständnis erschließen konnte, und der Bereich des „ekstatischen Bewußtseins“ – und innerhalb diesem die Erfahrung der unio mystica – nur peripher und partiell erfasst wird, bietet seine Psychologie des Mystischen Bewußtseins einen in ihrer Authentizität und systematischen Differenzierung bis dato unübertroffenen Einblick in die phänomenologische Struktur des „mystischen Bewußtseins“. Der außergewöhnliche Erkenntiswert seiner Forschung ist in den sechs Jahrzehnten seit der Erstveröffentlichung von Psychologie des Mystischen Bewußtseins (Nachdruck 1976), sowie nach Erscheinen
des philosophisch-gnoseologischen Folgebandes Das Mystische Erkennen (1958, Nachdruck 1982) von namhaften Wissenschaftlern der interkulturellen Mystikforschung (Bernard McGinn, Hans A. Fischer-Barnicol, Alois Haas), wie auch von eminenten Vertretern der spirituellen Theologie (Hans Urs von Balthasar, Hugo Enomiya-Lassalle, Karl Rahner, Harvey Egan, Simon Peng-Keller, Josef Weismayer) anerkannt und gewürdigt worden. Mit dem Vorliegen der korrigierten Neuausgabe von Psychologie des Mystischen Bewußtseins und der gleichzeitigen Veröffentlichung der ersten englischsprachigen Übersetzung Psychology of Mystical Consciousness (2019, Crossroad, New York) werden die wegweisenden Erkenntnisse Albrechts über das Wesen des „mystischen Bewußtseins“ und die „mystische Relation“ als „Urphänomen“ der menschlichen Existenz nunmehr weltweit dem wissenschaftlichen Diskurs zugängig gemacht. – Aus der Einleitung von Franz K. Wöhrer,