Pubertät in der Lehre /Puberty in Teaching. Michael Krebber

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In den 80er und 90er Jahren wurde der in Köln lebende Michael Krebber als Antipode zu den in Berlin und Köln wirkenden Positionen, die von Malern wie Baselitz, Lüpertz und Kippenberger und Oehlen vertreten wurden, bekannt und war wesentlich an der internationalen Positionierung einer konzeptuell orientierten Malerei beteiligt. Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren setzt er sich mit den Grenzen und Möglichkeiten der Malerei auseinander, ohne selbst immer in Form von Malerei aufzutreten. So ist die neue für den Kölner Kunstverein entstandene Arbeit Krebbers, die dieser Katalog neben Zeichnungen und Malereien vorstellt, skulptural. Stücke von in Scheiben zersägten Surfboards sind als Wandskulpturen aufgehängt. Auf dem Rasen vor dem Kunstverein steht eine Außenskulptur, die, dem Hollywoodzeichen nachempfunden, den Schriftzug Herr Krebber zeigt.
Der Ausstellungstitel Pubertät in der Lehre/Puberty in Teaching klingt zunächst paradox, scheinen sich die Begriffe Lehre und Pubertät doch konträr gegenüberzustehen. Impliziert wird die Frage, ob Kunst überhaupt unterrichtet werden kann und, wenn es keinen Lehrstoff gäbe, wie Autorität dann definiert wird. Krebber stellt hier ein von ihm sehr ernsthaft, geradezu leidenschaftlich verfolgtes Thema vor, in dem er entschieden für eine in sich widersprüchliche, quasi pubertäre Haltung eintritt.