Quartbuch

von

Martin, ein älterer Literaturprofessor und Dichter, lebt außerhalb des Dorfes,
in einem Haus am Waldrand. Er hat sich gut eingerichtet mit seiner Einsamkeit,
schreibt ein Buch, spricht mit seinem Hund und wartet auf E-mails von seinem
Sohn, der als Musiker in Amerika lebt. Als in das Haus gegenüber ein junges
Paar einzieht, wird sein Gleichgewicht empfindlich gestört: stadtmüde Künstler,
die sogleich die Nähe des Älteren suchen. In ihm, einem Maler und Galeristen,
sieht Martin sich selbst als jungen Mann. Sie, Tänzerin und Schauspielerin,
weckt seine Erinnerung an eine große Liebe. Mit ihr wird er spazierengehen,
am blauen See, um den eine dunkle Legende gewoben ist über ein Mädchen,
das einst darin verschwand … Märchen, Geheimnisse der Vergangenheit und
gegenwärtiges Erleben verschwimmen im virtuosen Spiel des Dichters.
Dann wieder poltern sehr prosaische Ereignisse und alltägliche Zumutungen
in das Leben des Professors, die Welt zerrt an ihm und will dies und das. Dabei
ist Martin vollauf beschäftigt mit diesem neuen alten Gefühl der Liebe.
Und Benni wäre nicht Benni, wenn er den melancholischen Wendungen
nicht immer wieder seinen Witz, seine (Selbst-)Ironie und Sprachmächtigkeit
entgegensetzen würde. Das Leben im italienischen Dorf schildert er so anschaulich,
dass man glaubt, selbst dort zu sein.