Quo vadis, SPD?

Eine kritische Auseinandersetzung mit sozialdemokratischer Politik

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„Wir wollen mehr Demokratie wagen“, versprach Willy Brandt am Anfang seiner Kanzlerzeit. Als 1972 heftig über seine Ostpolitik gestritten wurde, traten viele, vor allem junge Menschen, demonstrativ in die SPD ein. Es schien, als habe das sozialdemokratische Zeitalter begonnen. Doch es kam ganz anders: Nach der sozial-liberalen Ära unter Helmut Schmidt versank die SPD in provinzieller Mittelmäßigkeit. Alte Ideale verblassten, dem Führungspersonal fehlte es an Kompetenz, der SPD-Politik an Transparenz. Aus Enttäuschungen wurde bald Politikverdrossenheit. 1998 gab es nach skrupellosen Versprechungen wieder einen SPD-Kanzler, aber es folgte keine sozialdemokratische Politik. Das langjährige SPD-Mitglied Theobald Groß sieht bis heute keine Wende und fragt: Was wird aus der SPD?