Ralf Cohen – Phänomene

Transformelle Fotografie

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Dass sich Ralf Cohen selbst als bildender Fotokünstler versteht, kommt nicht von ungefähr. Der 1949 geborene Cohen formt seine Fotos, genauer wohl seine Bilder, nach den inneren Vorstellungen, die die Wirklichkeit in ihm erzeugt. Ein Werk ist dann für ihn gelungen, wenn Foto und inneres Abbild möglichst genau miteinander übereinstimmen, mitunter auch durch fotochemische Überarbeitungen der analog entstandenen Aufnahmen. Titel wie „Seereflexe-Sehreflexe“, die einen Bezug zwischen dem Gesehen und dem Sehen sowie der Reflexion darüber herstellen, deuten diesen komplexen Bildfindungsprozess an. Ralf Cohen arbeitet sich an der Wirklichkeit ab, vereinzelt Phänomene, um sie besser zu verstehen und beleuchtet sie in Serien von verschiedenen Perspektiven. Da kann es durchaus passieren, dass einer einfachen Kartoffel soviel Bedeutung wie einem Sternenmeer eingeräumt wird oder dass er Flüssen Fotos anheim gibt, damit diese auf den Aufnahmen Spuren des Fließens hinterlassen.
Erscheinungen, die Ralf Cohen interessieren, folgen bestimmten Gesetzen. Sei es der Schwarm der Kaulquappen, die brechende Welle oder eine Vernissagengesellschaft, immer organisieren sich die Gruppen oder Wassermoleküle nach bestimmten Grundsätzen. Einen Moment glaubt man, darin reines Chaos zu erblicken, dann ahnt man dahinter eine Ordnung. Diese Gesetze bildet Ralf Cohen in seinen Fotos ab und bringt sie zur Anschauung.