Ratschläge für einen jungen Dichter

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‚1941, vier Jahre vor seinem Tod im Konzentrationslager Drancy, lernte Max Jacob den jungen Medizinstudenten Jacques Evrard kennen, der Gedichte schrieb. Für ihn improvisierte er die rasch in Aphorismen niedergelegten Ratschläge für einen jungen Dichter. Sie sind auch heute noch auf unerwartete Weise interessant. Wer nämlich versucht, sie als Avantgarde-Testament zu lesen, und das Resümee eines moderniste erwartet, kommt nicht zum Zuge. Max Jacob hat eine viel grundsätzlichere Erfahrungspoetik geschrieben über das Verhältnis eines Autors zu Wirklichkeit und Sprache und über den Schreibvorgang.‘
Manfred Dierks, Frankfurter Rundschau