Realität der Utopie

Vorschläge für eine demokratische Ökonomie

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Die Grundprinzipien der kapitalistischen Wirtschaftsordnung – die Akkumulation des Kapitals als Selbstzweck und die private Aneignung des gesellschaftlich produzierten Reichtums – bringen nicht nur soziale Ungleichheiten von immer groteskeren Ausmaßen hervor. Die uferlose Dynamik von Wachstum, Wettbewerb und allseitiger Konkurrenz wirken auch zunehmend zerstörerisch auf Individuum, Gesellschaft und Natur. Zugleich aber sind Alternativen zur kapitalistischen Produktionsweise durch das abschreckende Beispiel des „realen Sozialismus“ gründlich diskreditiert: Für einen zweiten Versuch werden sich die Menschen nur gewinnen lassen, wenn klar ist, dass und wie eine nachkapitalistische Gesellschaft funktionieren kann. Eine breite Debatte über andere Formen gesellschaftlicher und ökonomischer Organisation ist also dringend geboten. Hierzu will dieses Buch einen Beitrag leisten. Wie lässt sich eine Ökonomie organisieren, die auf sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit gründet, die zugleich aber auch effizient und demokratisch ist?
Robin Hahnel hat das Modell der „partizipatorischen Ökonomie“ mitentwickelt – der wohl elaborierteste Entwurf einer anderen Wirtschaftsordnung. Erik Olin Wright ist Autor des Standardwerks „Envisioning Real Utopias“, das eine Theorie sozialistischer Transformation mit der Formulierung konkreter Utopien verbindet. In dem vorliegenden Band entwickeln und diskutieren die beiden Autoren Entwürfe demokratischer und egalitärer Ökonomien jenseits zentralistischer Planwirtschaft und kapitalistischer Verwertungslogik.