Rebekka im Inneren der Seele

Roman

von ,

Jasminka Domaš erzählt eine Art autobiographischer Geschichte, die viel Gemeinsames mit einer Vielzahl ähnlicher Geschichten derer hat, die sich ohne eigene Schuld unter den Außenseitern der Gesellschaft befinden, die nur deshalb aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurden, weil sie sich ihrer Herkunft, Religion oder Rasse nach von den anderen unterscheiden. Die Juden erleben dieses Schicksal während einer langen Reihe von Jahren wie in einer Art zerbrochenem Spiegel, in dem sich die Identität nicht wie üblich in der Sprache befindet – die Personen von Jasminka Domaš sprechen kroatisch, hebräisch, ladino, jiddisch; ihre Identität baut sich auf in der Beziehung anderer ihnen gegenüber, im Schmerz, in der Qual erfolgloser Assimilation, auferlegter Verdammung – über den Wahnsinn des Hasses bis hin zum furchtbaren Erlebnis physischer Vernichtung nahe stehender, geliebter Personen. Mit einer Reihe kurzer, gedrängter, meist introspektiver Notizen, die jede für sich eine Situation oder einen inneren Schmerz aufzeichnet, lässt Jasminka Domaš ein Ganzes entstehen, das man als Sammlung verbundener Geschichten oder als Roman bezeichnen könnte.