Recherchen

Texte zu Theater und Gesellschaft

von

Stefanie Carp gehört zu den wenigen Dramaturgen, die sich einen Namen gemacht haben, die einer Öffentlichkeit jenseits der heiligen Theaterhallen etwas sagen. Doch trotz ihrer Ausnahmestellung in ihrer Branche, trotz der vielen Wege, die sie geografisch und künstlerisch beschritten hat, ist für das Publikum größtenteils unsichtbar, worin dramaturgische Arbeit überhaupt besteht. Diese wird in den dabei entstandenen, hier erstmals in Auswahl zusammengestellten Texten nun sichtbar: einerseits aus der Feder der Produktionsdramaturgin, die in zahlreichen Texten zu Inszenierungen, Werken und Autoren Gedanken und Konzepte darlegt, andererseits aus der Sicht der künstlerischen Leiterin, die als politische Projektionsfigur um Spielpläne und Arbeitsbedingungen kämpfen muss. Poetischen Ausdruck erlaubt sich Stefanie Carp dabei ebenso, wie sie sich dem gewandelten Berufsbild eines Dramaturgen stellt, der dem wirtschaftlichen Sparzwang der Theater Rechnung tragen muss. „Wer eine Idee nicht nur ausdenken, sondern auch verwirklichen will, muss erfinderisch sein in der Veränderung von Strukturen. Denn sonst geht gar nichts.“