Redewendungen

Bildhafte Ausdrücke und Sprichwörtliches in niederrheinischer Mundart. Wi di Hänsbäker Jüüte kale.

von , ,

Der berühmte Sprachforscher Jacob Grimm hat Anfang des 19. Jahrhunderts geschrieben: „Die Sprache. ist ein unvermerktes, unbewußtes Geheimniß, welches sich in der Jugend einpflanzt und unsere Sprachwerkzeuge für die eigentlich vaterländischen Töne, Biegungen, Wendungen, Härten und Weichen bestimmt“ – kurz, Tonart und Wirkung unseres Sprechens für immer festlegt: „auf diesem Eindruck“, so fährt er fort, „beruht jenes unvertilgliche, sehnsüchtige Gefühl, das jeden Menschen befällt, dem in der Fremde seine Sprache, seine Mundart zu Ohren schallt.“ Aus kundigem Munde vorgetragen, sind das die Empfindungen,welche mir durch den Kopf gehen, als ich Hans Kohnens neuestes Werkin Händen hielt: Eine wahre Kaskade interessanter.‘. Die Sprache, zumal die Sprache seiner Kindheit, prägt einen Menschen für sein ganzes Leben! All diese Kostproben selbstverständlich aus Hans Kohnens reichemSchatz der Hinsbecker Redewendungen, die für ein mundartinteressiertes Publikum sicherlich mehr sind als ein Wörterbuch, vielmehr ein hochinteressantes Lesebuch!
Prof Willy Sanders, Ascona

Vor zehn Jahren (2003) erschien Hans Kohnens „Wörterbuch der Hinsbecker Mundart“. Nun folgt die Dokumentation der bildhaften Ausdrücke und Redewendungen, die diesen Ortsdialekt im Kreis Viersen auszeichnen. Die meisten davon sind vor langer Zeit entstanden. Es war dieZeit, in der die Männer noch durchweg Pfeife rauchten: „Dä es noch jän Piif Tebok weärt.“ „Der ist noch keine Pfeife Tabak wert“ sagte man damals beispielsweise. Weil Kopfbedeckungen noch allgemein üblich waren, konnte eine Wendung entstehen wie „Dä es mich net no de Möts“ – „Er gefällt mir nicht“.
Dem schönen und im wahren Sinne des Wortes anschaulichen Buch wünsche ich viele interessierte Leserinnen und Leser am Niederrhein.
Dr. Georg Cornelissen

Und wer einmal gelauscht hat, wi di Jüüte su kale, der durfte eine Sprache erleben, die zart und grob, direkt und nüchtern, humorvoll und herzlich ist. Die Direktheit der Sprache, ihr eigenwilliges Feuer, die Kraft der Worte und Redewendungen, das alles bringt ein Stück Heimat und Herkunft. Und genau dieses Stück „gelebte Heimat Niederrhein“ aufzuzeichnen und einer folgenden Generation zu überliefern, ist die Leistungvon Hans Kohnen.
Peter Beyen