Reflexiv

von

Während die computergestützte Suche digitaler Bilder zu polizeilichen
Zwecken bereits Realität ist, etwa beim automatischen Erkennen
von Nummernschildern oder dem Abgleich von biometrisch
erfassten Passbildern, steht eine ‚zivile‘ Nutzung solcher Technologien
noch aus. Die Ansätze einer der Bildsprache tatsächlich angemessenen
Suche, etwa im World Wide Web, stecken noch in den
Kinderschuhen. Behelfsstrategien einer Indizierung über textliche
Begriffe dominieren. Insofern ist das Problem der Bildersuche über visuelle Kriterien gegenwärtig eine der spannendsten und auch ökonomisch viel versprechendsten Fragen im Diskurs der Neuen Medien. Die vorliegende Arbeit stellt aktuelle Bestrebungen vor, die Nullen und Einsen digitaler Bilder interpretier- und nutzbar zu machen. Eine semiotische Herangehensweise leitet den Autor bei seinem spannenden Ausblick auf die nahe Zukunft der digitalen Bilderwelten. Die Untersuchung mündet in den Vorschlag einer Such-
maschine, die tatsächlich nach visuellen Kriterien vorgeht.

Johannes P. Osterhoff, geb. 1980, arbeitet seit seinem Abschluss im Jahre 2006 als freier Künstler in Berlin. Er unterrichtet als Gastdozent an der Merz Akademie Interface-Theorie.