Reife ohne Zeugnis

Meine Vatergeschichten

von

In „Reife ohne Zeugnis“ erzählt die Schriftstellerin von ihrem fantasiebegabten Vater und berichtet über ihre Kindheit in wechselvoller Zeit, wobei es ihr gelingt, auch Tragisches auf eine Weise zu schildern, dass unser Lesevergnügen dabei keinen Schaden nimmt.
Sich im Alter seiner Kindheit zu erinnern ist normal: Dem Wesen, das man einmal war, nachsichtig wertend zusehen, wie es sich ins Leben tastet – neugierig und verführbar. Schauen, wie es mit Todesangst und Leid umzugehen lernt, nach Vorbildern sucht und sehr viel später erst erkennt, dass der geliebte, starke Vater, der dem Leben einst Kontur und Farbe gab, das Bild von einem Macho gewesen ist.
Er war ganz ein Mann seiner Zeit – wie es der Mutter beschieden war, Frau dieser Zeit zu sein.
Und der Autorin wird beim Aufschreiben ihrer Geschichten deutlich, wie sehr sich die Zeiten darin widerspiegeln.