Reihe antifaschistische Texte

Ideologie, Struktur, Inszenierung

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Die Identitären erscheinen als moderne Variante einer extremen Rechten, die spätestens seit 2014 immer mehr an Einfluss gewonnen und den Raum des Sagbaren weit nach rechts geöffnet hat. Mit einigen öffentlichkeitswirksamen und medial aufbereiteten Aktionen wurden die Identitären schnell zum sich jugendkulturell inszenierenden Aushängeschild einer Bewegung, die von Pegida über die AfD bis zur sogenannten Neuen Rechten reicht.

Das Buch beschreibt die ideologischen und organisatorischen Ursprünge der Identitären in Deutschland. Länder- und Regionalüberblicke von Schleswig-Holstein bis Bayern ermöglichen dabei, die jeweils spezifischen Entwicklungen genauer in den Blick zu nehmen. Somit können politische Werdegänge von Aktivist*innen nachgezeichnet und Einblicke in ein sich verfestigendes rechtes Netzwerk geliefert werden.

Die Identitären scheinen sich quasi widerspruchsfrei zwischen historisch abgeleitetem Pathos, hippen Instagramprofilen und Volkstanzgruppen zu bewegen. Daher nimmt das Buch die Aktionsformen und Inszenierungspraxen der Identitären genauer in den Blick. Es werden immer wieder (sub-)kulturelle Elemente aus anderen Epochen und Szenen benutzt und eigenständig interpretiert. Doch abgesehen von den genutzten Kanälen zur Verbreitung, hatte faschistische Propaganda schon immer eine kulturelle und ästhetische Dimension, die durch Identitäre zwar exzessiv genutzt wird, aber keineswegs als Alleinstellungsmerkmal taugt.