Reihe Literatur

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János Térey ist ein Dichter, der sowohl in der Moderne als auch in literarischen Traditionen lebt und arbeitet; er liest, liest neu, zerpflückt und stellt Texte der Literaturgeschichte neu zusammen. Der ungarische Literaturkritiker Tibor Keresztury beschreibt Térey: ‚. hinter der angenehmen Erscheinung und den guten Manieren findet man das Resultat produktiver Spannungen zwischen einer grandiosen Textkunst, einem genialen Autorenkonzept, einem durch und durch konservativen Charakter und einem authentischen Ideal des Zeitgenössischen.‘

János Téreys Schreibkunst zeichnet sich durch ein leises ironisches Spiel mit Wörtern und Bildern, in die er den Leser stets einbezieht. Seine Gedichte, so kunstvoll sie geschrieben und ins Deutsche übersetzt sind, haben eine lesefreundliche Oberfläche, die beim Rezipienten zugleich Spaß und Nachdenklichkeit erzeugt. Bezüge zu Städten, durch die die Gedichte ‚reisen‘, finden sich immer wieder. Scheinbar wiederkehrende Personen und Orte, mit einer erstaunlichen Plastizität beschrieben, sind auch Teil des Spiels mit dem Leser; so bricht Térey die Linearität dieser Reisen und Charaktere auf.

János Terey zählt zu den wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen ungarischen Literatur. Erstmals in Deutsch erscheint in diesem Band eine Auswahl seiner Gedichte aus den Jahren 1991 bis 2006.

János Térey, geb. 1970 in Debrecen/Ungarn, Solitude-Stipendiat 2006, lebt und arbeitet als Dichter, Dramatiker und literarischer Übersetzer in Budapest/Ungarn. Seit 1991 sind zahlreiche Gedichtbände von ihm in Budapest erschienen, zuletzt der Band Ultra (2006) sowie 2004 die Theater-Tetralogie A Nibelung-lakópark.