Reihe Lyrik

Gedichte

von ,

versuchen, durchlässig zu werden für sprache, sprachen. sätze verwenden wie gesten. nein: nichts verwenden, nichts benutzen. nur hinstellen, gegeneinander stellen, entstehen lassen. gedichte: tickende tonspuren, lauschende apparate.
überlegen, ob sound und typografie recht behalten. recht behalten insgesamt für wenig wichtig halten. sich selbst aufschneiden, neu zusammensetzen. begreifen wollen, ein betasten mit sätzen.
mut finden im mehrdeutigen: konkret, nicht paraphrasierbar. wie ein geruch, ein lichtwert, ein foto, ein lied. politisches und privates ineinander spiegeln, diskursives und poetisches. ich sagen und ich meinen. wir sagen und auf wir hoffen.
landschaften lieben, sie beklagen: autobahnen und feldwege, tiere ohne pelz. kapitalismus nicht kapieren. apokalypsen besingen mit kalauern. das surreale schimmern von bürogebäuden, die offenen poren eines bahnhofs. flecken, wasserzeichen auf der haut.
gelesen werden können. anders gelesen werden können. muster, analogien und auflösungen. rauschen, flüstern und gebrüll. blaues licht, nachts, aus einem schwimmbecken.

– Alexander Gumz