Reihe Lyrik

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Hendrik Jacksons neue Texte betrachten ihre Gegenstände ‚Im Licht der Prophezeiungen‘, laden sie mit untergründigen, geschichtlichen und atmosphärischen Spannungen auf: sprachliche tags mit Metainformationen. Zugleich denken sie Poesie als eine tabula rasa, die einen Ursprung initiieren kann – jenseits ausgeschrittener Gegensätze, jenseits der Zumutungen technisierter Welt und gesellschaftlicher Ohnmacht. So reflektieren die Texte, zu deren Personal Schaufensterpuppen und Präsidenten ebenso gehören wie Welimir Chlebnikow und Hare-Krishna-Jünger, religiöse und kapitalistische Verheißungen, die uneingelöst bleiben müssen. Jacksons Sprache, umtriebig und unnachgiebig, verschlägt es nach Sibirien oder vor Modeboutiquen, in die Höfe und über Alleen, kontrastreich und klangvoll, bis der ‚Atem zischt‘ und ‚die
Bewegungen einfrieren‘. Ob bei ausklappbaren Leathermen, in Feuerwerken oder unter ‚Suffherzen, die sich an jeden Klang klammern‘ – die Gedichte suchen im ganz Konkreten den Punkt, an dem die sprachliche Form leck schlägt und Offenbarung einsickern kann.