Reihe Prosa

Roman

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133 Radios hat Eric Dert, der Ich-Erzähler in Pierangelo Masets Romandebüt ‚Klangwesen‘, in seinem ‚Klangzimmer‘ versammelt, im Kreis um ein Achtspurtonbandgerät. Durch sie fühlt er sich auf beruhigende Weise mit der Außenwelt verbunden, denn ‚Meistens hilft es, wenn mich eine Radiostimme anspricht‘.
Mit dem Altwarenhändler Ted arbeitet er an Aufnahmen, um aus ihnen verborgene Anweisungen zu filtern und diese in der Stadt aufzuspüren. Sie nennen es ‚das Spiel‘, und das ‚besteht darin, […] Stimmen und Klänge in die Tat umzusetzen‘. Vieles ändert sich, als sie auf einem ihrer Streifzüge Laura begegnen und erst Ted, dann auch Eric eine Affäre mit ihr beginnt. In ‚das Spiel‘ eingeweiht, gelingen ihr wundervolle Aufnahmen. Doch woher hat sie ihr profundes technisches Können? Und was hat die unnahbare Ruth Netzer damit zu tun? Ist es vielleicht längst schon sie, die die Fäden in der Hand hält?
Erst als Laura plötzlich verschwindet, wird ihnen klar, dass die Grenzen ihres Spiels längst überschritten sind.

Eigenwillig, selbstironisch und mit einem manchmal irrwitzigen Zwang zur Sachlichkeit gelingt es Eric immer wieder, die vielfach ineinander verflochtenen Netze urbaner Lebenswelten zu anwendbaren Mustern auszulegen. Mit ihm erfahren wir die Schönheit und Freiheit des Flüchtigen.

Pressestimmen
‚Und dann möchte ich Ihnen unbedingt noch eine Liebesgeschichte empfehlen, aber eine Liebesgeschichte für Menschen, denen normale Liebesgeschichten zu schmalzig und verlogen und deshalb ein Graus sind. Dieser Liebesroman erzählt im Grunde von der Liebe zum Medium Radio. [.] In seinem hundeschnauzenkalt erzählten und doch spannenden Roman Klangwesen schreibt Maset über zwei Eigenbrötler in Berlin, ziemlich verkrachte Existenzen, die ihr Leben längst nicht mehr so ganz auf die Reihe kriegen, weil sie nichts interessiert außer ihren selbstgemischten Soundcollagen. Wie Maset diese einsamen Käuze sich dann dennoch verlieben lässt, das macht für mich Klangwesen zu einem der tollsten Debüts des Jahres.‘ Denis Scheck, Druckfrisch, ARD
‚ein spätes, aber umso eigenwilligeres Debüt [.] Eine Faszination umgibt diesen Roman, die so ungreifbar ist wie der Äther selbst.‘ Silja Ukena, KulturSPIEGEL
‚eine wirkliche Entdeckung‘ Harald Loch, Frankfurter Neue Presse
‚ein Buch, das einem beim Lesen die Ohren öffnet‘ Thomas Kretschmer, Zündfunk, BR 2
‚Der Ich-Erzähler, den Pierangelo Maset [.] erfunden hat, ist selbst so ein Vehikel, ein Traum- und Transportwesen, das überall Eindrücke aufschnappt und als launige Kommentare beim Leser abliefert. Oder sollte man Dert lieber ein Medium nennen? Denn davon handelt ›Klangwesen‹ vor allem: Wie Botschaften zu Wirklichkeit werden, wie überhaupt jede Realität entsteht, indem Informationen interpretiert werden. [.] Zurück bleibt ein Raum voller Klänge, die auch beim zweiten Lesen noch merkwürdig im Kopf surren‘ Harald Fricke, taz
‚›An der Oberfläche geht es um eine andere Form von ›Werk‹ und ›Autorschaft‹, in der Tiefenebene um Resonanzeffekte, die die Subjekte überwältigen können.‹ Wie komisch eine solche Überwältigung aussehen kann, lässt sich in Masets zart ironisch geschriebenem Buch ›Klangwesen‹ wunderbar nachlesen.‘ Gustav Mechlenburg, textem.de
‚Liebesgeschichte, Kriminalroman, Großstadterzählung, Persönlichkeitsstudie, Gesellschaftsbeschreibung – Pierangelo Masets Romandebüt lässt sich nicht auf eine Dimension reduzieren. [.] Gekonnt verknüpft Maset seine musikalischen Kenntnisse mit einem faszinierenden Gespür für klangvolle Formulierungen. Seine Sprache erzeugt eine Art musikalisch-rhythmischen Sog und eine innere Spannung, denen sich kein Leser entziehen kann.‘ Kreuzer
‚Sein starkes literarisches Debüt vereint (Spiel-) Witz, Spannung, Absurdität und Intellektualität.‘ Hans-Martin Koch, Landeszeitung Lüneburg