reihe staben

2015 - 2018

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OLEG JURJEW | VON ARTEN UND WEISEN. EIN POEM
Mit dem Band von arten und weisen. ein poem erscheint nun posthum der dritte und letzte Teil der Poemtrilogie des russischen und deutschen Schriftstellers Oleg Jurjew. In von von arten und weisen. ein poem begegnen wir sowohl bereits uns aus den beiden ersten Teilen bekannten Orten und Protagonisten, als auch neu hinzugekommenen,die jedoch erfahren eine weitere Verdichtung.
In seinem Nachwort zum Buch schreibt Robert Stripling: »Jedes ›Wie‹ will seine Sprache. Die Arten und Weisen, mit denen sich das Leben anreichert, die Beweggründe und ihre Ausführungen, allesamt anders und selbst der eigene Blick ändert sich, je nach dem, ob Spanier oder Portugiesen, Polen, Russen, Chinesen oder Mädchen, Jünglinge, Museumsbesucher oder Blätter von Platanen, Katzen, Feldspatzen handeln.«
In von orten. ein poem nehmen die Streifzüge des Autors ihren Anfang. Seine oft tagebuchartigen Kurztexte stecken voller Ironie, skuriler und feinsinniger Beo-bachtungen und Gedanken und sind vor allem eines: auf eine ganz eigene Art voller Humor und Ideen. Die Schauplätze sind in jeder Hinsicht vielfältige, bekannte und unbekannte: die Kurpfalz, Frankfurt, Florenz, Zürich, Leningrad, das Elsass etc., diese Orte und Landschaften voller eigenartiger Menschen, Tiere und Geschichten.
In »von zeiten. ein poem« entführt der Auto den Leser erneut: nicht nur zurück an schon bekannte Orte und in schon bekannte Landschaften, sondern das Spektrum wird – nicht nur örtlich – noch erweitert. Venedig, Tampere, Paris, Lissabon, Jerusalem oder auch Edenkoben werden nun untersucht und beschrieben, während Frankfurt stets ein zentraler Ausgangspunkt bleibt.
Orte sind hier auch Anlässe für Phantasien und den Entwurf einer ganz eigenen Sprache, dabei werden die, die dem Leser öfter und immer wieder begegnen, gleichzeitig eindringlicher wie auch unwirklicher.
In einem Interview hat Oleg Jurjew folgendes gesagt: »Ich bin eigentlich überzeugt, daß jedes Gedicht – ob es nun eine Angabe des Handlungsortes enthält oder nicht – irgendwo passieren muß. Gedichte, die nirgendwo passieren, sind im Grunde keine Gedichte, sondern bloß – Worte. Ich muß nicht immer unbedingt verstehen, wo die Gedichte passieren, die ich lese (es reicht, daß ich fühle: Irgendwo passieren sie sicher), aber bei Gedichten, die ich schreibe, weiß ich fast immer sehr genau, wo das ist und wie dieser Ort aussieht. […] Man kann es auch so sagen: Ich schreibe Gedichte, um herauszufinden, wo sie passieren.«