Reinhard Höhn

Biographie

von

Reinhard Höhn (1904−2000) war zeitweise einer der prominentesten Managementdenker der jungen Bundesrepublik und unter ihnen wohl der umstrittenste. In den 1960er Jahren prägte seine als »Harzburger Modell« bekannt gewordene Führungslehre die westdeutsche Unternehmenslandschaft. Für seinen kooperativen Ansatz erhielt Höhn viel Lob, während Kritiker in seiner Arbeit die Gemeinschaftsideologie der Nationalsozialisten fortgeführt sahen. Denn vor 1945 zählte Reinhard Höhn zu den zentralen Figuren einer jungen, radikalen Generation von Staats- und Verfassungsrechtlern, die auf Seiten des NS-Regimes auf die zügige Beseitigung alter Rechts- und Ordnungsstaatlichkeit hinwirkte.
Alexander O. Müller untersucht dieses Spannungsfeld, indem er Höhns Leben, seine wichtigsten politischen Stationen und – mit Blick auf die Grundlagen des »Harzburger Modells« – auch seine inhaltliche Entwicklung rekonstruiert.