Ricardi

Roman

von

Nur wenige Menschen sind in der Lage, einen 100-Kilometer-Lauf durchzustehen. Die Eigenschaften, die den passionierten Läufer Dieter Füssl befähigt haben, diese Leistung im schweizerischen Biel zu vollbringen, sind dieselben, die auch seine Literatur prägen: eine Hartnäckigkeit, ein Sich-Auseinandersetzen mit dem Schmerzlichen, die Grundsätzlichkeit seiner Fragen. Und das Wissen, dass es kaum einen besseren Weg als eine große Anstrengung gibt, um Wahrheiten zu Tage treten zu lassen.

Auch sein Roman Ricardi ist eine Tour de Force in diesem Sinn. Der Schriftsteller Franz Pospischil und der mit ihm befreundete Maler Martin „Baccu“ Bachmüller gründen gemeinsam mit der Sängerin Marie eine Künstler-WG. Bei einem zufälligen Besuch im Schlossmuseum eintdeckt Franz ein merkwürdiges Gemälde aus dem siebzehnten Jahrhundert, die Marmorfrauen. Franz ist gefesselt. Ebenso von der düsteren Legende, die Werk und Maler umrankt. Was folgt, ist ein düsterer, bedrohlicher Abstieg, der alle Beteiligten an ihre Grenzen führt. Und zu einer Wahrheit, die nicht mehr zu leugnen ist.