Richtung Berlin

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In Berlin überlagern sich drei tief greifende Wandlungsprozesse: Systemwandel, Strukturwandel, Wertewandel. Die Gleichzeitigkeit dieser Vorgänge macht eine verlässliche Voraussage unmöglich. Angus Boulton hat diese Umbruchsituation, insbesondere auch den Übergang von der Stadt auf das Land, mit Bildern zu fassen versucht, die das Chaotische der Verwerfungen im Zentrum und die Brüche in der Vereinigung von Zentrum und Region anschaulich werden lassen. Seine Bilder machen Lust, sich auf die Suche nach dem Berlin zu begeben, das hinter der bunten Werbefassade liegt und das die Stadtmarketing-Spezialisten so gern als ‚New Berlin‘ verkaufen wollen. Der Blick auf Spekulationsruinen und Verfall verdeutlicht eben auch, dass so manche Projekte nur Scheinblüten tragen werden. Die Publikation entstand im Rahmen der DG BANK Kunststipendien und umfasst Arbeiten, die nicht in der Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien, Berlin (Juni/Juli 1999) gezeigt wurden.