Ritter, Domherren und Obristen

Familienchronik der Edlen Herren und Freiherren von Plotho

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Die Familienchronik der Edlen Herren und Freiherren von Plotho, eines sehr alten wendisch dynastischen Adelsgeschlechts mit dem Stammsitz auf der Burg Plote bei Altenplathow im Elb-Havelland reicht weit zurück. Bereits Otto der Große erwähnt in der Schenkungsurkunde an den Bischof von Havelberg vom 9. Mai 946 Ort und Burg der Edlen von Plotho. Die Edlen von Plote waren Herren der Länder und Schlösser Kyritz, Wuster¬hausen und Genthin, des Landes Schollene, des Burgwartes Plote (Altenplathow), der Gaue Lietzici, Zemzizi, Drenzile, sowie der Herrschaft Parey im 11. und 12. Jahrhundert. Auf dem Wappenschild führt dieses Geschlecht die rote Lilie auf weißem Feld. 25 Generationen sind seit dem 12. Jahrhundert bis heute in vielen Linien nachweisbar. Im Mittelalter standen die Herren von Plotho als Ministeriale und Domherren im Dienst des Erzstifts Magdeburg. Wegen seiner Verdienste um das Haus Österreich „wider den Erzfeind“ wurde Wolfgang Edler von Plotho von Kaiser Ferdinand III. für sich und seine Nachkommen am 13. September 1643 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Sie waren im Laufe der Jahrhunderte auch Ritter des Malteser-und Johanniter-Ordens, Obristen, Generäle, Minister und Diplomaten in preußischen und ausländischen Diensten, in der Neuzeit Führungskräfte in der Wirtschaft und Kaufleute. Besonders ist die in der Chronik ausführlich dargestellte flandrische Linie der Herren von Plotho zu Engelmünster hervorzuheben. Weitere Stammeslinien sind die Häuser „Grabow“, „Räckendorf“, „Codlewe“, „Zerben“, sowie die Linien „Grabow-Parey-Rußland“ und „Grabowe-Lüttgenziatz-Ringfurt“. Diese Linien bestehen bis in die Gegenwart fort.

Die Chronik gibt einen hervorragenden Einblick in die geschichtliche Entwicklung eines norddeutschen Adelsgeschlechts vom Mittelalter bis zur Gegenwart, das sich unter der Devise „Reinheit und Wahrhaftigkeit“ (Wappen-Lilie) in den vergangenen zehn Jahrhunderten in seiner Lebens- und Amtsführung bewährte. Es ist daher kein Zufall, unter den Persönlichkeiten dieses Geschlechts sieben Träger des Ordens „Pour le Mérite“ zu finden. Ein Verzeichnis der Plotho-Ritter des Johanniter-Ordens sowie eine Auflistung der Frauen der Plothos und ein ausführlicher Index runden die Chronik ab. Es handelt sich um eine reich bebilderte Familienchronik, in der die allgemeinpolitische Geschichte Zentraleuropas und die Geschichte der weit verzweigten Familie von Plotho auf sehr anschauliche Weise miteinander verknüpft werden.