Ritter vom BKA

#1

von

Mit Hirn, Charme und Methode

Was, um Himmels willen, machen ein Ermittler in den besten Jahren, eine durchgeknallte tätowierte Polizistin mit frecher Berliner Schnauze und ein blutjunger Computer-Nerd in der tiefsten Provinz an der Nordsee? Wo schlägt das ungleiche Team seine Kommandozentrale auf? Und was genau verbindet die drei mit der Hauptstadt – ganz abgesehen von ihrer neuen Kollegin mit dem klingenden Namen Monika Rätsel.

Gestatten: „Ritter vom BKA“ – das ist der erste Krimi um Chefermittler Max Ritter, der nach einer Zwangspause mit neuem Team, viel Energie, jeder Menge Charme und der einen oder anderen ‚unkonventionellen’ Methode alten, bislang ungelösten Kriminalfällen nachgeht. Ihr erster Fall: der mysteriöse Mord am Bürgermeister von Wesselburen an der Nordsee.

Hauke Janssen war ein allseits beliebter Zeitgenosse, ein liebender Ehemann, sympathischer Kollege und Chef, engagierter Grünen-Politiker und Naturschützer. Doch je tiefer die Ermittler in seine Vergangenheit eintauchen, desto mehr Menschen begegnen ihnen, die gute Gründe gehabt hätten, Janssen lieber tot als lebendig zu sehen. Waren es tatsächlich Einbrecher, die ihn auf dem Gewissen haben? Wer, zur Hölle, ist der unsympathische Dreßen in Wirklichkeit? Und welche Rolle spielt Janssens Parteifreund Peter Mommsen?

Max Ritter vom BKA ist ein Original, ein Typ mit Ecken und Kanten. Bei ihm gilt ‚nomen est omen’ – er könnte als moderner ‚Ritter der Gerechtigkeit’ durchgehen: aufrichtig, schlau, vorausdenkend, aber auch leidenschaftlich und vor allem objektiv und immer loyal. Ein echter Sympathieträger, der gerade auch in Zusammenarbeit mit seinem illustren Team voll Fahrt aufnimmt. Möglicherweise steckt ein kleines bisschen ‚Alter Ego’ vom Autor selbst mit in der Figur – nicht umsonst heißen beide Max mit Vornamen, sind 50+ und stammen aus dem Nordschwarzwald …. Und weil’s so schön war, kann man sich als Leser schon auf die Fortsetzung freuen: weitere ungelöste Kriminalfälle in ganz Deutschland warten auf das pfiffige „Ritter“-Team.

Der Autor Max Müller schaut seinen Figuren genau ‚aufs Maul’ und erzählt die Story in locker-flockigem Ton, Augenzwinkern immer inklusive. Da gibt es schon mal den einen oder andere Wortwechsel im Dialekt: die jugendlichen Team-Mitglieder haben ohnehin eine spritzig-flapsige Sprache drauf. Schön sind die eindrücklichen Schilderungen von Land, Leuten, regionalen Gerichten und Wetterstimmungen – man würde am liebsten sofort seine Koffer packen und an die Nordsee düsen. Man merkt es genau – hier hat der Autor sorgfältig recherchiert und sein Herz an Land und Leute verloren!

Spannend ist der Roman von der ersten bis zur letzten Seite. Der Leser ist immer dabei, steht wie die Ermittler manchmal vor neuen Fakten, interessanten Wendungen und auch frustrierenden Erkenntnissen. Da kann man perfekt mitraten, abwägen, verwerfen und neu bewerten. Beste Unterhaltung und das reinste Lesevergnügen sind dabei auf jeden Fall garantiert! Ein Buch für alle Fans von Regionalkrimis. Ein Roman für Freunde der packenden Krimilektüre. Ein Krimi für den Strand, die Badewanne, eine lange Zugfahrt oder die Couch – aber auf jeden Fall für fesselnde Stunden, und zwar am besten am Stück und ohne lästige Unterbrechungen …. Am Schluss will man dann vor allem eins wissen: Wann gibt’s den nächsten ‚Ritter-Schlag’?