Rivka Rinn

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Die künstlerische Arbeit von Rivka Rinn ist – vielleicht noch mehr als bei anderen KünstlerInnen in ihrer Thematik und dem Medium (Digital-) Fotografie – von ihren Lebensumständen bestimmt. Diese sind von ständigen örtlichen Veränderungen geprägt. Von Ortswechseln und Reisen, von Transportmitteln und -wegen, von Fortbewegung und Geschwindigkeit. Die vorliegende Publikation schließt an jene an, die 1998 von der Galerie Fotohof und der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst unter dem Titel „View Through“ herausgegeben wurde und inzwischen schon legendär ist, weil sie kurz nach Erscheinen vergriffen war. Die hier gezeigten Bilder dokumentieren einerseits die Reisetätigkeit der Künstlerin der letzten zehn Jahre, andererseits die Orte, an denen sie sich temporär aufgehalten hat. Die Fotobilder visualisieren aber auch die Beschleunigung, welche die Tätigkeit des Reisens und der Fortbewegung in diesem Zeitraum erfahren hat, sowie die zunehmende Verlagerung dieser Tätigkeiten in den Himmel. Kunstgemäß gehen die Arbeiten Rivka Rinns weit über die Dokumentation hinaus und es ist der Künstlerin wichtig, auf das Private und Persönliche ihres „Reisestandpunkts“ innerhalb der scheinbaren Anonymität an den transitorischen Orten hinzuweisen.
Aus: Barbara Wally: Vom Reisen, vom Sehen und Fotografieren. Vier neue Werkkomplexe von Rivka Rinn.
Rivka Rinn, geb. in Tel Aviv. Lebt und arbeitet in Rom und Berlin.