Robert

Ein geistlicher Roman, nebst einer Abschieds-Predigt, gehalten zu Kölzow in Mecklenburg-Schwerin am XX. S. n. Tr. 1845

von

Carl Adolf Friedrich Fuchs (1805-1885), Freund und Zeitgenosse von Hoffmann von Fallersleben, Heinrich Laube u.a. war einer der führenden Intellektuellen des ‚Jungen Deutschland‘. In seinem autobiographischen Roman ‚Robert‘ schildert er wenig versteckt seinen eigenen Werdegang. Als freiheitsliebender Burschenschaftler studiert er in Jena Philosophie und Theologie und versucht, zwischen Rationalismus und Supranaturalismus seine eigenen naturreligiösen Auffassungen zu entwickeln. Zurückgekehrt nach Mecklenburg, der ‚verstecktesten Ecke Deutschlands‘, schildert er sehr plastisch seine Erlebnisse als Kandidat, Hauslehrer und schließlich Pastor in Kölzow. 1842 muß dieses Buch provozierend gewirkt haben; es ist möglich, daß sämtliche Exemplare des Buchs in Deutschland eingesammelt und vernichtet wurden. In seinem unbedingten Freiheitsstreben ist Fuchs verwandt mit den Freigeistern des frühen 20. Jahrhunderts. In der drei Jahre nach Erscheinen des Romans auch vollzogenen Auswanderung, über die er in ‚Robert‘ bereits ausführlich reflektiert, sah er schließlich den besten Weg, ‚ein neues deutsches Vaterland‘ nach seinen Vorstellungen zu gründen. Sein Leben in Amerika spiegelt sich aufschlußreich in den Altersmemoiren seiner Tochter Ottilie.