Rodney Graham

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Wie kaum ein anderer Gegenwartskünstler hat sich der Kanadier Rodney Graham (* 1949) auf die Spuren der Lebenswelten des 19. und 20. Jahrhunderts begeben. Dabei arbeitet er seit den 1970er-Jahren an einem rhizomartigen, konzeptionellen Werk, das immer wieder neue Zeit- und Genresprünge wagt. In seinem Schaffen verknüpft er Film, Fotografie, Installation, Performance, Malerei, Literatur und Musik. Graham, der gemeinsam mit Künstlern wie Jeff Wall oder Stan Douglas zu der sogenannten »Vancouver School« zählt, appropriiert Stile, Moden und Diskurse von der Romantik bis zur Postmoderne,
um sie mit leiser Ironie zu kommentieren, weiterzudenken, umzuschreiben.
Das Buch zur Ausstellung im Museum Frieder Burda, entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler, präsentiert Grahams Fotoleuchtkästen von 2000 bis in die Gegenwart, darunter Schlüsselwerke wie der Newspaper Man. Dabei stehen die mannigfaltigen Selbstinszenierungen Grahams im Zentrum. Immer wirkt er wie ein melancholischer Zeitreisender, ein moderner Buster Keaton, der sich in verschiedenen Verkleidungen durch die Irrungen und Wirrungen moderner Kultur bewegt und dabei in die Rolle von Produzenten, Zuschauern oder Vermittlern schlüpft.